Leuchtturm am Bärnsdorfer Großteich in Moritzburg feierlich übergeben

22.08.2007

Der Staatssekretär im Sächsischen Finanzministerium, Dr. Wolfgang Voß, übergibt heute in Moritzburg den sanierten und restaurierten Leuchtturm am Bärnsdorfer Großteich an den Direktor der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten, Dr. Christian Striefler. Mit dem Abschluss dieser Baumaßnahme wird die ursprüngliche Hafensituation am Großteich in Bärnsdorf im Zusammenhang mit der Miniaturschlossanlage Fasanerie Moritzburg wieder hergestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Voß dazu: „Die Moritzburger Schlossanlage wird mit der Inbetriebnahme des Bärnsdorfer Leuchtturmes um eine Attraktion reicher werden und als Besuchermagnet noch mehr Gäste aus nah und fern anziehen.“

 

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) sanierte den Leuchtturm in knapp 10 Monaten Bauzeit für 270.000 Euro. Erst kürzlich hatte der SIB das Fasanenschlösschen für 3,5 Millionen Euro wieder hergerichtet. Derzeit wird  das Hofküchengebäude umgebaut und saniert. Auch im und am Schloss selbst beginnen gerade umfangreiche Bauarbeiten. All diese Bemühungen zeigen das Engagement des Freistaates für den Erhalt seines kulturellen Erbes.

 

Zum Leuchtturm:

Die Idee, einen Leuchtturm bauen zu lassen, hatte Kurfürst Friedrich August III. Anlass dafür war die legendäre Seeschlacht bei Tschesme in der Nähe der Dardanellen im türkisch-russischen Krieg 1770. Die Flotte der Zarin Katharina der Großen kämpfte damals unter Admiral Orlov gegen die osmanischen Seestreitkräfte. Orlov ging als Sieger aus der Schlacht hervor.

 

Der Kurfürst wollte es in gewisser Weise Orlov gleich tun und beauftragte Camillo Graf Marcolini, den Bärnsdorfer Großteich in ein „sächsisches Meer“ zu verwandeln. So entstanden neben dem Hafen, einem Fregattenschiff und den Miniaturdardanellen auch eine Mole mit pagodenhaftem Leuchtturm.

 

Dieser Moritzburger Leuchtturm erhebt sich über einem kreisrunden Sockel mit einem Durchmesser von rund sechs Metern als ein sich nach oben verjüngender, schlanker Baukörper. Insgesamt misst er mit Wetterfahne eine Höhe von 21,8 Metern. Der höchste Leuchtturm Deutschlands in Campen/Ems ist im Vergleich dazu 65 Metern hoch. Der Bärnsdorfer Leuchtturm besteht aus einem zweigeschossigen Schaft, der durch ein Gurtgesims gegliedert wird. Das achteckige Zinkdach des Turms war früher geschweift, ging aber bei einem Brand 1949 verloren. Es wurde durch ein Schieferdach ersetzt. Heute hat der Leuchtturm ein geschwungenes Kupferdach und dieses herzustellen, war für die Bauleute eine besondere Herausforderung. Erwähnenswert ist auch, dass der Leuchtturm im Innern nun wieder eine Wendeltreppe besitzt - nicht aus Holz, wie früher, sondern aus Stahl.

 

Der Leuchturm wird nur zu besonderen Anlässen begehbar sein und auch nur zu diesen in Betrieb genommen.

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