Eine Perle des Dresdner Rokokos ist wiedereröffnet

01.06.2007

Heute Vormittag hat Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt das Moritzburger Fasanenschlösschen feierlich wiedereröffnet. Damit steht dieses Kleinod des Dresdner Rokokos im Ensemble des berühmten Moritzburger Schlosses nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten wieder für Besucher offen. Der Freistaat hat seit Beginn erster Arbeiten im Jahre 1992 rund 3,5 Millionen Euro in die Sanierung und Restaurierung des Fasanenschlösschens investiert.

„Als wunderbares kulturhistorisches Kleinod fügt sich das Fasanenschlösschen nach seiner liebevollen und detailgetreuen Restaurierung harmonisch in die Moritzburger Teich- und Gartenlandschaft ein. Die Moritzburger Idylle um das Schlösschen herum entstand in einer Zeit, die der heutigen sehr ähnlich ist. Sie war geprägt von rastloser Veränderung und großer Dynamik. Und damals wie heute werden die Erträge harter Arbeit genutzt, um die sächsische Kulturlandschaft zu gestalten und weiterzuentwickeln“, freute sich Ministerpräsident Georg Milbradt.

Unter Leitung des damaligen Staatshochbauamtes Dresden begannen 1996 die grundlegenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Haus und seiner Ausstattung. Mit der Reparatur des Daches, der Dachentwässerung sowie der Fenster wurde die Substanz gesichert. Als erstes wurden mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz in den drei östlichen Räumen des Obergeschosses die Bildtapeten restauriert.

 

 

Ebenfalls restauriert wurden die Fassungen dieser Räume. In allen Räumen des Obergeschosses mussten zudem die Fußböden aufgenommen und restauriert werden. Des Weiteren sind alle Räume mit modernen Elektro-, Sicherheits- und Brandmeldeanlagen ausgerüstet.

 

Seit dem Jahr 2000 wurden die Arbeiten umfangreicher. So wurde der Außenputz teilweise erneuert, die Fassade nach historischen Befunden farbig gefasst und der Sockelbereich mit seinen Hirschskulpturen wiederhergestellt. Die südlich in diesen Sockel eingebundene Treppenanlage wurde saniert und restauriert. Mit der Installation von Wandtemperierungen im südlichen Strohtapetenzimmer sowie im südöstlichen Federzimmer und dem Einbau von Sockeltemperierungen in allen Erdgeschossräumen waren weitere Voraussetzungen für die Restaurierung der empfindlichen Raumfassungen gegeben.

Den Besucher erwarten die originalgetreu restaurierten Räume des 18. Jahrhunderts mit ihren liebevoll verspielten Details der Innenarchitektur in Form von Stuckaturen und Wandbespannungen aus Seiden-, Stroh- und Federtapeten. Dazu gehören die zum Teil erhaltenen originalen Ausstattungsmöbel, Öfen und Wandgemälde sowie die nach dem ersten Inventar von 1816 rekonstruierte Sammlung von Vogelpräparaten im Speisesaal des Fasanenschlösschens.

Das Fasanenschlösschen kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Anmeldungen und Anfragen werden telefonisch unter (035207) 873-18 oder per Fax unter der Nummer (035207) 873-40 erbeten. Das Fasanenschlösschen ist vom 4. Juni bis Oktober täglich von 10.00-17.30 Uhr geöffnet.

Informationen zum Fasanenschlösschen

Östlich von Schloss Moritzburg gelegen, gehört der Fasanengarten seit 1728 zur weiträumig gestalteten Kulturlandschaft Moritzburg. Der Urenkel Augusts des Starken, Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen, ließ zwischen 1769 und 1776 den durch Kriegszerstörungen ruinierten Garten neu gestalten. So entstanden das heutige Lustschlösschen und die dazugehörigen Festkulissen am Bärnsdorfer Großteich wie Hafen, Mole mit Leuchtturm und die künstlichen Ruinenmauern der so genannten „Dardanellen“.

 

Im Kreise der sächsischen Schlösser bildet das Moritzburger Fasanenschlösschen das letzte original im Stil des späten Dresdner Rokoko erhaltene Gebäude - eine königliche Hofhaltung en miniature im prachtvollen Chinoiseriestil. Zusammen mit den anderen im chinoisen Stil errichteten Gebäuden des Fasanengartens erweckte das Gebäudeensemble sowohl einen exotischen als auch ländlich-idyllischen Anschein, in dem man sich fernab vom strengen Hofzeremoniell der Residenz im kleinsten Kreis ungezwungen ergehen konnte. Der Rekonstruktion des Moritzburger Fasanengartens als einzigartigem Kulturdenkmal des Schlösserlandes Sachsen wird auch in den kommenden Jahren großes Augenmerk geschenkt werden.

 

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