Großer Garten Dresden: "Kaiserschmarrn - das Venusfest im Großen Garten 1719"

03.09.2019

Neue Sonderausstellung im Palais Großer Garten vom 7. September bis 20. Oktober 2019

Am Freitag, 6. September 2019 öffnet die Sonderausstellung „Kaiserschmarrn – Das Venusfest im Großen Garten 1719“ im Palais Großer Garten Dresden. Diese Ausstellung ist ein Beitrag der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) zum Themenjahr „Party non stop“ der Dresden Marketing Gesellschaft anlässlich des 300. Jubiläums der „Jahrhunderthochzeit 1719“ und entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Palais Großer Garten e.V. Die Agentur whitebox aus Dresden betreute die Ausstellungsgestaltung.

Das „Venusfest“ von 1719
Im Fokus der Ausstellung steht das „Venusfest“, das am 23. September 1719 im Palais und im Großen Garten Dresden anlässlich der Hochzeit des sächsischen Kurprinzen Friedrich August II. und der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha gefeiert wurde. Das Venusfest war als eines der sieben Planetenfeste einer der Höhepunkte der vierwöchigen Feierlichkeiten. Thematisch standen bei diesem Fest ein großer Festzug, die Reiterspiele, Tanz, Musik und Illumination im Zeichen der „Liebesgöttin“ Venus und „ausnahmsweise“ die Damen im Fokus. Sie nahmen aktiv an allen Programmpunkten teil, auch an den Reiterspielen. Dies war damals eine Besonderheit.
Gäste und Besucher können in der Ausstellung am historischen Veranstaltungsort einen Blick auf das Ausmaß und den Aufwand, den man seinerzeit für das Venusfest betrieb, werfen. Die Vorbereitungen, Programmpunkte, Durchführung, Teilnehmer und Ausstattung des Festes konnten – nach historischen Quellen aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden und dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – rekonstruiert und nachvollzogen werden. So wird am Beispiel eines Festtages der Anspruch sowie der logistische und finanzielle Aufwand des gesamten Festmonats sichtbar. Moderne Rauminstallationen und kurzweilige Hands-On-Stationen veranschaulichen den „Festkosmos“ von damals und bringen ihn mit heutigen Lebenswelten in Verbindung.

„Kaiserschmarrn“
Der Titel der Ausstellung hinterfragt ironisch den aus heutiger Sicht verschwenderischen Aufwand, mit dem der sächsische Kurfürst die strategische Hochzeit seines Sohnes mit Maria Josepha, der österreichischen Kaisertochter inszenierte. Die Hochzeit war mit politischem Kalkül und der Hoffnung auf die Kaiserkrone verbunden. Aus dem Kaisertitel wurde nichts, die Erinnerung an die Feste bleibt.


Umfangreiches Begleitprogramm
Die Ausstellung begleitet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Musik, Tanz, Schauspiel, Vortrag und Festen, organisiert durch den Förderverein Palais Großer Garten e.V. Die Kuratorin der Ausstellung, Annekathrin Heichler, lobt die gute Zusammenarbeit: „Das Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung auf wunderbare Weise. Wir sind den Vereinsmitgliedern dankbar für ihr beeindruckendes ehrenamtliches Engagement. Gemeinsam haben wir es geschafft, einem der ältesten historischen Ensembles des Dresdner Barocks die verdiente Aufmerksamkeit zu verschaffen.“
Das Palais im Großen Garten Dresden wurde 1678−1691 als reine Festarchitektur gebaut. Es war der originale Schauplatz des Venusfests, die Ausstellung macht also die historische Funktion des Palais und des Gartens unmittelbar erfahrbar.
Anlässlich des Jubiläums und zweier ihm gewidmeten Ausstellungen kooperieren SBG und Verkehrsmuseum Dresden und bieten ein gemeinsames Bildungsprogramm für Schulklassen zum Thema Barock an.

Der Förderverein Palais Großer Garten e.V. lädt ein:  „Eine delicate Lustbarkeit für Jedermann“
Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Kaiserschmarrn“ im Palais am 6. September 2019 lädt der Förderverein Palais Großer Garten e.V. ab 16:00 Uhr zu „Einer delicaten Lustbarkeit für Jedermann“ um das Palais ein.

Die barocke Festivität beginnt mit dem festlichen Aufzug des Hochzeitspaares Kurprinz Friedrich August und Maria Josepha in Begleitung des barocken Hofstaates. Mit Musik und Tanz werden die Herrschaften an der Freitreppe begrüßt. Es schließt sich ein „Grand Defilee“ entlang des Palaisteiches an, welches an einzelnen Stationen von diversen musikalischen und theatralischen Darbietungen unterbrochen wird. An der Corradini-Vase, wo 1719 der Venustempel zum Tanz einlud, nimmt der Hofstaat an einer Festtafel Platz.
Vom „Cafe am Palaisteich“ wird der namensgebende „Kaiserschmarrn“ serviert, den man auch direkt am Palais genießen kann, dort angeboten vom „Carolaschlösschen“. An der Festtafel huldigen dem Brautpaar nochmals Künstler mit Tafelmusik, Barocktanz und vergnüglichen Wortbeiträgen. Anschließend bewegt sich der Brautzug zurück zum Palais, wo die Festivität gegen 20 Uhr ihren Abschluss findet.

Mitwirkende Künstler sind :
Mareike Greb und Niels Badenhop, Tanz und Schauspiel
Holger John als Hofmaler
Les Matelots, Barockensemble
Fanfare di Maestro und Thüringer Hofmusikanten
Puppenbühne August-Theater und viele mehr

Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten.


Museumspädagogisches Angebot
„Jahrhunderthochzeit 1719 – Auf Spurensuche in der Stadt Dresden“, Workshop für 7./8. Klassen
Ein gemeinsames Bildungsprogramm von Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen und dem Verkehrsmuseum Dresden
In dem als Projekttag angelegten Programm erkunden Schulklassen an drei Orten in Dresden unterschiedliche Aspekte der „Jahrhunderthochzeit 1719“. Mithilfe spielerischer Methoden und lebensweltlicher, aktueller Bezüge gewinnen sie einen wirkungsvollen Eindruck vom Barockzeitalter (Transport und Verkehr, Architektur und Garten, Feste und Spiele).

 

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