Rückschau auf die Saison 2016 der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG)

02.03.2017

Gute Entwicklung bei Sachsens Schlössern: Umsatz- und Besucherzuwächse gegen den Trend.

2016 konnten die Schlösser, Burgen und Gärten vor allem mit besonderen Angeboten, wie etwa Sonderausstellungen und Themenjahren dem allgemeinen Trend des Besucherrückganges standhalten. Von indischer Blütenpracht im Schloss und Park Pillnitz, über einen legendären Schatzfund bei Schloss Moritzburg, bis hin zu einer tragischen Gefangenschaft auf der Burg Stolpen – diese Themen bewegten unsere Gäste.

»Der Gärtner des Maharadschas – Ein Sachse bezaubert Indien« hieß das Themenjahr 2016 im Schloss und Park Pillnitz. Im Mittelpunkt stand Gustav Hermann Krumbiegel, ein Gärtner aus der Nähe von Dresden, der sein Handwerk in Pillnitz erlernte und später am Hofe des indischen Maharadschas als Gartengestalter arbeitete. Bis heute, weit nach seinem Tod, genießt er im entfernten Orient einen fabelhaften Ruf. Neben der neuen Sonderausstellung im Schlossmuseum (30. April bis 1. November 2016) konnten die die Gäste von Schloss & Park Pillnitz zahlreiche florale Inszenierungen im Schlosspark (1. Juni bis zum 3. Oktober 2016) bestaunen. Begleitet wurde das Jahr durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. (2016: 400.023 Besuche | +5%)

Seit 19. März 2016 gibt es auf Schloss Moritzburg eine neue Ausstellung zu bewundern. »EIN FÖRSTER, DREI PRINZEN, 43 KISTEN« zeigt erstmals die Kostbarkeiten des sensationellen Schatzfundes von 1996/98 aus den Wäldern rund um Moritzburg. Es handelt sich um Stücke aus dem silbernen und vergoldeten Tafelservice der Wettiner. Neben den Fundstücken aus dem Schatzfund werden zahlreiche Stücke aus der ehemaligen Hofsilberkammer des Adelsgeschlechts in einem extra dafür hergerichteten neuen Ausstellungsraum präsentiert. Besucher und Gäste können sich im Rahmen des neuen Ausstellungsteiles der Barockausstellung über die bewegte Geschichte des Schatzes informieren und schließlich die ehemalige, höfische Tafelkultur studieren. Dazu kamen 2016 die Wiedereröffnung von drei Zimmern mit restaurierten historischen Ledertapeten sowie die Sonderausstellung »Fabelhafte Wesen«. (2016: 273.700 Besuche | +10,8%)

2016 jährte sich die Gefangensetzung Sachsens wohl berühmtester Mätresse, Gräfin Cosel, auf Burg Stolpen zum 300sten mal. Mit einem Aktionsjahr unter dem Titel: »Burg Stolpen – lässt sie nicht los. Gräfin Cosel – Endstation Stolpen« würdigte die Burg dieses düstere Jubiläum. Verschiedene Führungen versetzten die Besucher zurück in die Zeit, als Anna Constantia von Brockdorf ihre Zeit auf Burg Stolpen absaß. Ob bei der »Kommandantenführung«, bei der Major von Wehlen über seine Erlebnisse mit Gräfin Cosel auf Stolpen berichtete, bei der Führung »Cosels Kammerzofe erzählt«, bei der die engste Vertraute der Gräfin aus dem Nähkästchen plauderte, oder gar beim Rundgang »Gräfin Cosel gibt sich die Ehre« mit der Gräfin selbst - Gäste der Burg Stolpen berührte das Schicksal der Gräfin Cosel.

Umsatz, Einnahmen und Aufwendungen

Insgesamt erwirtschaftete SBG ca. 9,14 Mio. Euro Umsatzerlöse (+ 4,7%). Zuzüglich Drittmittel und sonstiger betrieblicher Erträge belaufen sich die Einnahmen auf rund 10,36 Mio. Euro, etwa 160.000,- Euro mehr als im Vorjahr. Dem stehen Kosten von insgesamt ca. 20,6 Mio. Euro entgegen. Dabei entfallen auf Personalkosten etwa 11,6 Mio. Euro und auf Materialkosten und Kosten für den betrieblichen Aufwand knapp 8,9 Mio. Euro.

Dazu kommen auch überplanmäßige Ausgaben für die Verkehrssicherheit und Baumpflege.

Der Zuschussbedarf von SBG betrug im Jahr 2016 10,3 Mio. Euro.

Insgesamt kann in 2016 ein Betriebsergebnis von 47.500,- Euro erzielt werden.

 

Besuchszahlen

Mit insgesamt 1.98 Mio. Gästen besuchten 2016 etwa 40.000 Menschen mehr (+ 2%) als noch 2015 die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens. Dies scheint dem allgemeinen Trend in und um Dresden, bei dem fallende Besuchszahlen aufgrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen und schwieriger politischer Botschaften, verbunden mit Imageschaden beklagt werden, standzuhalten.

Spitzenreiter sind Schloss & Park Pillnitz (+5%), der Stallhof mit Brühlscher Terrasse und Festung Dresden (+0,7%) und der Große Garten Dresden mit Parkeisenbahn Dresden (+10%). Auch Schloss Moritzburg und das Fasanenschlösschen Moritzburg haben im Vergleich zum Vorjahr wieder zugelegt. In Pillnitz lockte vor allem das Themenjahr »Der Gärtner des Maharadschas – Ein Sachse bezaubert Indien« Gäste in Schlossmuseum und Park. Der Stallhof profitierte vom jährlichen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt und die Parkeisenbahn fuhr mit knapp einer viertel Million Gästen im vergangenen Jahr durch eine recht erfolgreiche Saison während parallel der »Dresdner Frühling im Palais« wieder mehr als 30.000 Gäste ins Palais Großer Garten lockte.

Aber auch Schloss Moritzburg (+10,8%) konnte die Besuchszahlen steigern. Der neue Ausstellungsteil zum Schatz der Wettiner, eine bezaubernde Sonderausstellung mit »Fabelhaften Wesen« und schließlich die neu gestaltete Ausstellung »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« zogen seit Januar 2016 insgesamt 273.700 Menschen nach Moritzburg ins Schloss und ins Fasanenschlösschen.

Schließlich blicken auch Schloss Nossen | Kloster Altzella (+8,3%), Burg Mildenstein (+33,6%) und Burg Kriebstein (+16,1%) auf eine erfolgreiche Saison mit Steigerungen der Besuchszahlen zurück.

Auffällige Besucherrückgänge gab es in der Albrechtsburg Meissen (-20%), in der Burg Stolpen (-8,5%), im Schloss Weesenstein (-9%) und im Barockschloss Rammenau (-7,5%).

 

Ausblick auf das Jahr 2017

Im Jahr 2017 präsentiert SBG gGmbH zwei Sonderausstellungen im Raum um Dresden. In der Albrechtsburg Meissen findet ab 12. Mai 2017 die Ausstellung »Ein Schatz nicht von Gold – Benno von Meißen, Sachsens erster Heiliger« Platz. Im Rahmen des Reformationsjubiläums behandelt dieses Ausstellung die historische Person und den Mythos des Heiligen Bennos, der besonders in der Zeit der Reformation umstritten war und bisheute noch nachwirkt, letztlich wurde Benno der Landesheilige in Bayern.

In Schloss & Park Pillnitz widmen wir uns einer schillernden historischen Persönlichkeit, die besonders in Dresden ihre Spuren hinterlassen hat: »Geliebt - Gehasst – Geächtet. Luise von Toskana« ist eine Sonderausstellung über eine Persönlichkeit, die sich den Konventionen nicht unterordnen wollte und der Stimme ihres Herzens folgte – und daran zerbrach.

Ab 19. Mai 2017 kehren fast 80 Orangenbäumchen in den Dresdner Zwinger zurück und erinnern daran, dass der Zwinger einst als Orangerie erbaut wurde. »Die Rückkehr der Orangen« wird einen Besuch im Zwinger aufwerten und ein neues Erlebnis für Gäste aus aller Welt sein.

 

Save the date

Frühlingsfest zur Saisoneröffnung

Am Sonntag, 9. April 2017 veranstalten wir ein Frühlingsfest zur Saisoneröffnung im Schlösserland Sachsen im Palais Großer Garten Dresden.

Wir bitten Sie, sich den Termin für das Frühlingsfest vorzumerken. An diesem Tag findet sowohl ein Pressetermin, als auch das Frühlingsfest mit Beiträgen aller Schlossbetriebe von SBG gGmbH statt. Sie haben vor Ort ab 10:00 Uhr die Gelegenheit, sich über die Highlights im Schlösserland Sachsen mit Vertretern der Schlösser, Burgen und Gärten zu unterhalten und zu informieren.

 

 

Missbrauchsvorfälle bei der Parkeisenbahn Dresden

Seit Jahresmitte beschäftigt SBG gGmbH ein düsteres Kapitel: im Mai 2016 wurde bekannt, dass bei der Parkeisenbahn im Großen Garten Dresden eine Strafanzeige wegen sexuellem Missbrauch vorlag. In Konsequenz suchte und beauftragte die Geschäftsführung einen kompetenten Partner als Unterstützung für den Aufbau eines wirksamen Kinderschutzkonzeptes bei der Parkeisenbahn. Dieser Partner ist mit Shukura gefunden und verpflichtet worden. Shukura ist eine Einrichtung der AWO Kinder- und Jugendhilfe gemeinnützige GmbH. Das Kinderschutzkonzept wird nun in den folgenden Jahren aufgebaut. Bereits zu Saisonbeginn 2017 wird SBG mit neuen Maßnahmen alles dafür tun, dass sich vergleichbare Fälle nicht wiederholen können. SBG hat dazu in Absprache mit dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden Dr. Dr. Antoni eine Kommission eingesetzt, der neben Frau Mann von Shukura auch Rechtsanwalt Dr. Thomas Giesen sowie der Direktor des Verkehrsmuseums Joachim Breuninger angehören.

 

Baugeschehen Fertigstellungen in 2016 und Ausblick 2017

Insgesamt setzte der Freistaat Sachsen Bauvorhaben (Bauunterhalt, Große und Kleine Baumaßnahmen) im Volumen von rd. 18,0 Mio. Euro in Objekten von SBG gGmbH um.

Rückblick 2016:

Baubeginne:

• Brühlsche Terrasse/Festung Dresden: Präventivmaßnahme Hochwasser 2013 (Zentrale Technische Anlagen und WC-Anlagen)

• Burg Gnandstein: Orangerie, Westwehr

• Schloss Colditz: Schleinitzhaus

 

Fertigstellungen:

• Schloss Moritzburg: Kurfürstenzimmer

• Fasanerie Moritzburg: Wandbespannungen im Antichambre des Fasanenschlösschens

• Schloss und Park Pillnitz: Wärmeversorgung

 

Ausblick 2017:

Baubeginne:

• Großer Garten: Sanierung Beleuchtungsanlage

• Brühlsche Terrasse/Festung Dresden: Schadensbeseitigung Hochwasser 2013, Technische Sicherung und Überwachung, Museale Neukonzeption

• Schloss und Park Pillnitz: Parkplatz Lohmener Straße

• Schloss Moritzburg: Ausstellungsbereiche, Entree

 

Fertigstellungen:

• Brühlsche Terrasse/Festung Dresden: Präventivmaßnahme Hochwasser 2013 (Zentrale Technische Anlagen und WC-Anlagen)

• Zwinger Dresden: Wallpavillon

• Burg Mildenstein: Herrenhaus

• Barockgarten Großsedlitz: Gartenbereiche

• Schloss Moritzburg: Terrassensanierung

• Barockschloss Rammenau: Vogelzimmer, Kornblumenzimmer

• Albrechtsburg Meissen: Fassadensanierung Talseite

• Schloss Colditz: Terrassenhaus, Schleinitzhaus

 

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