Fasanenschloesschen Moritzburg: Foerderung für kostbare Handarbeiten

01.03.2016

Die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) erhielt am Dienstag, 1. März 2016 einen Förderbescheid für den letzten Projektabschnitt der Wiederherstellung historischer Wanddekorationen im Fasanenschlösschen Moritzburg.

Bei einem Rundgang durch das Fasanenschlösschen überreichte Friedrich-Wilhelm von Rauch (Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung) gemeinsam mit Meißens Landrat Arndt Steinbach und Rolf Schlagloth (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Meißen) den Förderbescheid an den Geschäftsführer von SBG Dr. Christian Striefler.

Die Förderung für den aufwendigen Wiederherstellungsprozess der Wanddekorationen im Antichambre übernehmen die Ostdeutsche Sparkassenstiftung mit der Sparkasse Meißen und der Freistaat Sachsen. Die Kosten für diesen Projektabschnitt belaufen sich insgesamt auf rund 155.700,- Euro. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Meißen tragen dazu rund 38.300,- Euro bei. Der Freistaat übernimmt einen Kostenanteil in Höhe von rund 117.400,- Euro. Ludwig Coulin, der Leiter der Niederlassung Dresden 1 vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement würdigte diese hilfreiche Unterstützung und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Laufe des Projektes.

Bestickte Seidentapeten im Antichambre

Im letzten Projektabschnitt geht es um die aufwendige Rekonstruktion und Wiederherstellung der historischen Seidentapeten mit Stickereien im so genannten Antichambre. Die Produktion geschieht in Handarbeit und verlangt hochspezialisierte Fachkenntnisse. Eine Firma zu finden, die die notwendige Qualität gewährleisten kann, war nur mit der Hilfe des World Monument Funds Europe möglich. Präsident Bertrand du Vignaud vermittelte den Kontakt zur Firma Lesage, die die Stickereien in Chennai, Madras (Indien) anfertigen lässt. Gegenwärtig sind dort 60 Kunsthandwerker tagtäglich an der Arbeit, damit die bestickten Seidentapeten noch in diesem Frühjahr fertig gestellt werden können.

Dr. Christian Striefler sprach den Unterstützern seinen Dank aus und verwies auf die Einmaligkeit dieses Projektes: »Das Fasanenschlösschen an sich repräsentiert das Schöne, das mit großem Aufwand um seiner selbst willen erschaffen wird. Es ist eines der seltenen Zeugnisse aus einer Epoche - dem Rokoko - deren Zeitgeist sich eben dieser Schönheit verschrieben hatte. Dass wir heute in der glücklichen Lage sind, mit einem vergleichbar hohen Aufwand dieses Zeugnis wiederherzustellen, ist nicht selbstverständlich. Wir sind dafür sehr dankbar.«

Landrat Steinbach erwähnte das große Engagement der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zum Thema Denkmalpflege im Landkreis Meißen: »Ohne die finanzielle Unterstützung der Sparkasse und letztendlich auch der Kunden wären viele Projekte kaum denkbar. Ob Schlösser oder Kirchen – die Sparkassenstiftung ist stets ein verlässlicher Partner. «

Erfolgreicher Projektverlauf

Das gesamte Projekt der Wiederherstellung und Restaurierung historischer Wanddekorationen im Fasanenschlösschen Moritzburg startete im Jahr 2010 mit der Förderzusage durch den World Monument Fund Europe, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und den Freistaat Sachsen. Bereits im Jahr 2013 konnten die ersten historischen bzw. rekonstruierten Wandverkleidungen wieder im Fasanenschlösschen eingebracht werden. Dabei handelte es sich unter anderem um Stroh- und Schmelzperlentapeten, um Stickereien im chinesischen Stil und um die faszinierenden Federtapeten im Schlafkabinett.

Das Fasanenschlösschen Moritzburg

Das Moritzburger Fasanenschlösschen ist das einzige im Spätrokokostil erhaltene historische Gebäude seiner Art in Sachsen und wurde im Jahr 2007 nach elfjähriger Restaurierung eröffnet. Seither zählt es im Großraum Dresden und in der Kulturlandschaft Moritzburg zu den beliebtesten Ausflugszielen. Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen (1750 -1827) ließ in dem nur auf einer kleinen Grundfläche stehenden Gebäude einen kompletten Hofstaat en miniature errichten. Jedes auch noch so kleine Kabinett besitzt eine außerordentlich wertvolle Wandbespannung. Aus Federn, Seide oder Stroh – in dieser Kombination weltweit einzigartig. Seidentapeten gehören zu den teuersten Raumausstattungen des 18. Jahrhunderts. Sie waren nur an Fürstenhöfen anzutreffen. Die Verwendung dieser vermutlich in Sachsen hergestellten Wandbespannungen geht auf August den Starken (1670 – 1733) zurück.

www.schloss-moritzburg.de  

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