Moritzburg: Endlich! Ein barockes Schmuckstück kehrt zurück!

19.08.2014

der historische Festsaal im Schloss Moritzburg mit höfischer Speisetafel ist nun wieder für Besucher zugängig

SBG und SIB verkünden die Wiederaufnahme des Saales in die Präsentation des Schlossmuseums

SBG stellt erstmalige Präsentation kostbarer Neuerwerbungen vor

Am Dienstag, 19. August 2014 präsentierten die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH (SBG) und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) nach umfassender Sanierung den wiedereröffneten historischen Festsaal von Schloss Moritzburg.

Außerdem präsentierte SBG erstmals ausgestellte neu erworbene Exponate, darunter einige Stücke des Tafelsilbers der Wettiner aus der Dresdener Hofsilberkammer, das in den vergangenen Jahren von SBG erworben werden konnte. Ebenfalls neu ist eine komplette Serie von sogenannten „Spielkartengläsern“, die mit Unterstützung des Freundeskreises Schloss Moritzburg e.V. erworben werden konnten.

„Wir freuen uns sehr, den Festsaal nun endlich wieder für unsere Besucher öffnen zu können. Unser Dank gilt dem SIB und dem Landesamt für Denkmalpflege für die gute und professionelle Zusammenarbeit. Und wir danken dem Freundeskreis Schloss Moritzburg e.V. für die hilfreiche Unterstützung beim Erwerb neuer Exponate.“ sagte der Geschäftsführer der SBG gGmbH, Dr. Christian Striefler.

Die Restaurierungsarbeiten

Die Sanierung und Restaurierung des Festsaales durch SIB erfolgte im Rahmen des 5. Bauabschnittes, parallel zur Sanierung des bereits fertiggestellten Gastronomiebereiches im Erdgeschoss. Die Arbeiten im Festsaal fanden zwischen April 2012 und August 2014 statt. Für die Nutzung des Saales im Rahmen der Sonderausstellung „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ 2013/2014 wurden die Arbeiten kurzzeitig unterbrochen.

Insgesamt stellte der Freistaat Sachsen für die Sanierung im Gastronomiebereich einschließlich des Festsaales im ersten Obergeschoss 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Arbeiten beinhalteten beispielsweise die Restaurierung des historischen Holzparketts, Reinigung und Schließen von Rissen in den Wänden, Restaurierung der Steineinfassungen der beiden Kaminfeuerstellen, Restaurierung der beiden historischen Kachelöfen. Die Restaurierung der Hirschgeweih-Trophäen wurde von SIB und SBG gemeinsam finanziert.

Der Festsaal von Schloss Moritzburg

Der Hauptsaal des Schlosses wurde 1727 im Rohbau fertiggestellt und vom sächsischen Hof genutzt. Der Festsaal ist der räumlich größte Saal des Schlosses. Hier wurden nicht nur festliche Banquette abgehalten, sondern auch Theater- und Musikaufführungen zelebriert.

71 außergewöhnlich starke Rothirschgeweihe auf geschnitzten, hölzernen Hirschköpfen bestimmen das Bild des Raumes. Die Schnitzereien stammen aus den Werkstätten der bekannten sächsischen Bildhauer Johann Christian Kirchner und Benjamin Thomae. Die Dekorierung der Geweihträger mit Weinlaub und Trauben weist symbolisch auf Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit, auch auf Gastfreundschaft des Hausherrn hin.

Ein königliches Service von Meissen

Im Jahre 2002 erfolgte in Umsetzung einer neuen Ausstellungskonzeption die Gestaltung des Festsaales von Moritzburg im Stile höfischer Tafelkultur der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Besucher erleben eine knapp sechs Meter lange Tafel, die mit einem Speiseservice aus Meissener Porzellan gedeckt ist. Es handelt sich dabei um eine Sonderanfertigung der Porzellan-Manufaktur Meissen. Das Service von 24 Gedecken besteht aus Tellern, mehreren Arten von Schalen und Schüsseln, Salzmuscheln und Saucièren, hergestellt aus den originalen Gefäßformen, die sich im Archiv der Meissener Produktionsstätte erhalten haben. Die Form geht wahrscheinlich auf die Gestalter Johann Jacob Irminger und Johann Gottlob Kirchner zurück. Bemalt ist das Service mit dem Dekor des Roten Drachen, einem Muster nach chinesischem Vorbild, das 1730 erstmals vom Königshof bestellt worden war und bis 1918 diesem vorbehalten blieb.

Neue Exponate – erstmals ausgestellt

Im Festsaal stehen am originalen Standort zwei barocke Kabinettschränke, zu deren ursprünglicher Ausstattung die nun wieder ausgestellten Spielkartengläser gehörten.

Im an den Festsaal angrenzenden Buffetzimmer stehen zwei Vitrinen mit neuen Exponaten. Darunter eine Vitrine mit Moritzburger Zinn des 18. Jahrhunderts und eine Vitrine mit Tafelsilber der Wettiner aus der Dresdener Hofsilberkammer. Das Tafelsilber wurde gefertigt von bekannten Dresdener Silberschmieden, die für die Hofsilberkammer in Dresden tätig waren.

Zukünftige Ausstellung zur sächsischen höfischen Fest- und Tafelkultur

Der Raum selbst wurde nicht restauriert. Alle ausgestellten Objekte werden nur für eine Übergangszeit von ca. fünf Jahren hier gezeigt und sollen im Jahre 2019 ihren Platz in einem neuen Ausstellungsbereich finden. Aus Anlass des 300jährigen Jubiläums der Hochzeit des Sohnes von August dem Starken mit der Kaisertochter Maria Josepha wird eine Ausstellung zur sächsischen höfischen Fest- und Tafelkultur im sogenannten Backturm entstehen.

www.schloss-moritzburg.de

www.schloesserland-sachsen.de

 

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