Sachsens Schlösser ziehen Bilanz

14.03.2012

2011 war ein exzellentes Jahr

„Die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen schließen das Jahr 2011 in finanzieller wie auch inhaltlicher Sicht exzellent ab“, so formuliert Direktor Dr. Christian Striefler seinen Jahresrückblick.

Der Jahresabschluss 2011 weist ein deutliches Einnahmeplus aus. Über 8,5 Mio Euro, das entspricht einer Steigerung von 5 % gegenüber dem Vorjahr, wurden selbst erwirtschaftet. Diese Mehreinnahmen konnten vor allem durch Eintrittspreise (+ 6 %), Beförderungsentgelte und  Vermietungen (+9,5 %) erzielt werden. Dem gegenüber sind die Aufwendungen um 1 % gestiegen, was vor allem auf Tarifabschlüsse im Öffentlichen Dienst und Tarifsteigerungen im Dienstleistungsgewerbe (insbesondere bei Bewachungsdienstleistungen) zurück zu führen ist.

Die guten Gesamtzahlen spiegeln sich auch in den Besucherzahlen wider. 2.181.859 Gäste wurden 2011 an den Kassen der Schlösser, Parks und Burgen gezählt. Das entspricht einem Plus von 5 % gegenüber 2010. Besonderen Zuspruch erfuhren der Barockgarten Großsedlitz (+ 23%), der viele Jahre durch Straßenbaustellen in seiner Erreichbarkeit beeinträchtigt war und nun fast 60.000 Besucher mehr begrüßen konnte.  Burg Kriebstein wurde mit 11 % Besucherzuwachs belohnt, der vor allem dem Engagement vor Ort und verschiedenen Kooperationen zu verdanken ist. Die Burg Stolpen ist seit vielen Jahren ein Erfolgsgarant, sie steigert Ihre Besucherzahlen um 5 %. Der Klosterpark Altzella und vor allem Schloss Nossen haben die Gäste mit der Winterausstellung „Süße Verführung“ überzeugt und konnten sich über 8 % Besucherzuwachs freuen. Die Dresdner Parkeisenbahn erreichte mit fast 285.000 Fahrgästen ein Rekordergebnis und der Dresdner Zwinger profitierte von den „Zwingerfestspielen“ durch Vermietung und Ticketbeteilung. Nicht ganz überraschend, aber in der Höhe überaus erfreulich ist der großartige Erfolg der ersten Winterausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auf Schloss Moritzburg, die mit 197.500 Besuchern einen neuen Rekord erreichte. Das Schlossteam konnte damit überzeugend die neue Museumskonzeption des „Sommer- und Winterschlosses“ einläuten und legt mit dem Erfolg auch einen finanziellen Grundstein, zum Ausbau dieser.

Die Albrechtsburg Meissen verlor Besucher und litt „unter dem Fluch“ der großen Sonderausstellung nach der Neueröffnung im Jahre 2010, die über 100.000 Menschen besucht hatten. Auch Schloss und Park Pillnitz besuchten 2011 weniger Gäste (- 15,93 %), was u.a. auf die zurückhaltende Blüte der Pillnitzer Kamelie zurückzuführen ist.

In der Ausbildung von Landschaftsgärtnern engagiert sich SBG seit 1999 sehr erfolgreich und hat hier einen ausgezeichneten Namen. Die Auszubildenden, die in Arbeitsgemeinschaft mit anderen Schlösserverwaltungen das Rüstzeug für ihren künftigen Beruf erhalten, erreichen regelmäßig ausgezeichnete Platzierungen bei Landes- und Bundesentscheiden. Zum wiederholten Mal konnte im Jahr 2011 ein SBG-Azubi als Bester von rund 150 Auszubildenden überzeugen. Alle der exzellent Ausgebildeten fanden im Anschluss eine Anstellung, die SBG aus finanziellen Gründen nicht anbieten kann.

In der Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement (SIB) konnte 2011 eines der größten gemeinsamen Projekte abgeschlossen werden. Am 8. Mai 2012 wurde auf der Albrechtsburg Meissen die Dauerausstellung „Albrechtsburg Meissen. Das ist die Höhe!“ eröffnet, die Abschluss und Höhepunkt einer über 20jährigen Sanierungs- und Umstrukturierungszeit des Hauses war. Damit beherbergt die Albrechtsburg eine einzigartige Präsentation zur sächsischen Geschichte in den ersten 500 Jahren. Fortsetzung fand die enge Zusammenarbeit im Tapeten Projekt des Fasanenschlösschens Moritzburg, das vom World Monument Funds und der Ostsächsischen Sparkassenstiftung unterstützt wird. Die Rekonstruktion und Restaurierung der Seiden,- Federn- und Strohtapeten soll 2013 abgeschlossen werden.

Die seit 2005 existierende TMGS Werbekooperation „Schlösserland Sachsen“ zwischen staatlichen und nicht staatlichen Schlössern konnte 2011 erfolgreich neu aufgestellt werden. Sie umfasst jetzt 48 sächsische Denkmale, die sich vor allem bei der nationalen und internationalen Bewerbung unterstützen, gemeinsame Reiseangebote entwickeln und die Schlösserlandkarte (für 10 Tage oder ein Jahr) vertreiben. Kultureller Höhepunkt ist jährlich ein übergreifendes Veranstaltungsangebot in den Sächsischen Herbstferien mit der Zielgruppe Familien. Zugangsvoraussetzung für die Kooperation, die alle zwei Jahre erneuert wird, sind die öffentliche Zugänglichkeit der Häuser an mindestens 180 Tagen im Jahr sowie  weitere touristische Angebote vor Ort.

 

 

Ausblick 2012

 

Im Sinne einer Kunst- und Wunderkammer wird das Schatzgewölbe auf Burg Kriebstein gestaltet, das am 29. März 2012 eröffnet wird. Es zeigt Kunstgegenstände aus dem Fundus der Burg, die zum Teil dem ehemaligen Besitz der Familie von Arnim und der Familie von Lehndorff entstammen. Erstmalig werden der Öffentlichkeit neu restaurierte Feuer-und Blankwaffen und bisher nicht gezeigte Gemälde präsentiert.

Nur noch vier Exemplare existieren vom bedeutendsten Rechtsbuch des Mittelalters, dem „Sachsenspiegel“. Neueste Forschungen unterstützten die These, dass die heutige bibliophile Kostbarkeit aller Wahrscheinlichkeit nach in Kloster Altzella entstanden ist. Das Kloster widmet diesem Umstand und dem Buch nun eine eigene Ausstellung, in der ab dem 15. April 2012 das sogenannte „Dresdner Exemplar“ des „Sachsenspiegel“ zu bewundern sein wird.

Schloss Nossen, nur einen Steinwurf von Kloster Altzella entfernt, ist als das sächsische Adelsschloss bekannt. Ab diesem Jahr wird die Geschichte des sächsischen Adels in jeweils jährlichen Sonderausstellungen mit unterschiedlichem thematischen Ansatz präsentiert. Den adligen Frauen widmet sich die erste Sonderausstellung mit dem Titel „Vom Eigensinn der Damen“, die vom 6. Mai bis  7. Oktober 2012 auf Schloss Nossen zu sehen sein wird.

Zum 02. April 2012 wird für den Schlosspark Pillnitz eine Eintrittserhebung (Tageskarte 2 € | Jahreskarte 8 € für Vollzahler) eingeführt. Sie ist die notwendige Reaktion auf die seit Jahren zunehmende Gefährdung des historischen Parks, entstanden durch Pflegerückstände, Vandalismus, Übernutzung und Diebstahl von Pflanzen. Damit endet das Moratorium aus dem Jahr 2005. Mit der Einrichtung eines Schlossmuseums, dem Bau eines Parkplatzes und der Erstellung eines Bewirtschaftungskonzeptes sind die Bedingungen aus dem Moratorium zur Einführung des Eintritts bereits seit 2007 erfüllt. Die Vorschläge einer Bürgerinitiative zur permanenten Einnahmegenerierung für den Park stellen keine Alternative zur Eintrittserhebung dar.

 

Schloss Moritzburg erhält 2012 eine neue Attraktion. Neun um das Objekt liegende Teichhäuser werden im Verlauf des Jahres fertig saniert (1,3 Mio Euro). Während die vier Geschäfte schon ihre Nutzer haben, warten künftig auch 5 Ferienwohnungen auf Gäste. Darüber hinaus werden im Hauptschloss verschiedene Baumaßnahmen durchgeführt, u.a. an der Terrasse, im Festsaal und im Gastronomie Bereich. Das im Sommer gut besuchte Schloss startet am 10. November 2012 dann wieder in seine Wintersaison mit der Winterausstellung.

 

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