2009 - ein gutes Jahr Sachsens Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten

08.04.2010

„Das Jahr 2009 ist letztlich weitaus besser gelaufen als wir noch im Sommer befürchten mussten“, bilanziert der Direktor der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, Dr. Christian Striefler, am 08. April 2010 den Jahresabschluss. Trotz der enorm schwierigen wirtschaftlichen Umfeldsituation konnten die Erträge leicht (1 %) gesteigert werden, allerdings stiegen auch die Aufwendungen um 3 %.

Zum zehnten Mal in Folge konnte bei den Besucherzahlen die Zwei-Millionen-Marke (2,2 Millionen) überschritten werden. Dem touristischen Trend zum Trotz konnten vor allem die Häuser in und um Dresden, wie die Geschäftsstelle Dresdner Zwinger, Stallhof und Festung Dresden (+ 4,17), Schloss Weesenstein (+ 6,18 %), Schloss Moritzburg und das Fasanenschlösschen (+29.81 %) sowie Schloss und Park Pillnitz (+12.84 %) mit Besucherzuwächsen aufwarten. Die Wiedereröffnung des Palmenhauses in Pillnitz (45. 426 Besucher), die Pillnitzer Schlossnacht sowie die grandios angenommene Sonderausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Schloss Moritzburg waren dabei besonders ausschlaggebend. Schloss Moritzburg hat damit die besten Besucherzahlen seit Jahren erreicht. Dank der über viele Jahre stetig verbesserten Veranstaltung „Blumen und Gartenschau“ im Schloss Nossen/Klosterpark Altzella, konnte der Bekanntheitsgrad enorm gesteigert werden, der auch hier mit einem  Besucherzuwachs von 7,63 % zubuche schlägt. Schloss Weesenstein ist mit seinen erstklassigen Kulturangeboten und Führungen seit Jahren ein Garant für stabile und gute Besucherzahlen, die trotz größerer Baumaßnahmen im Schloss erreicht wurden. Die Wiederbelebung des Stallhofes im Weihnachtsgeschäft nach den umfassenden Baumaßnahmen sowie Veranstaltungen in und im Umfeld des Dresdner Zwingers beförderten an diesen Standorten die Besucheranzahl.

 

In einigen Häusern sind allerdings auch die Baumaßnahmen mit einem Besucherrückgang gekoppelt, z.B. auf Burg Gnandstein (- 23,92 %) oder Schloss Rochlitz

(-19,28 %). Außerhalb des Vergleichs lief im vergangenen Jahr dagegen die Albrechtsburg  Meißen. Durch enorme Bautätigkeit, die November 2009 bis Februar 2010 die Schließung erforderte, gingen die Erträge um 33 % und die Besucherzahl um 17,47 % zurück.

 

Der Große Garten/Parkeisenbahn konnte trotz eines Besucherrückganges von 17,50 % aufgrund eines veränderten Preisgefüges bei der Parkeisenbahn die Einnahmen um reichlich 6 % steigern. Die Einnahmen aus Eintritt und Beförderungsentgelten bei SBG insgesamt wurden um 4 % gesteigert.

 

 

Das Gesamtvolumen Bau von fast 33 Mio. Euro macht deutlich, welch enorme Bautätigkeit auch 2009 in den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten zu verzeichnen war.  Auf die Albrechtsburg Meissen entfielen hier allein über 5 Mio. Euro, aber auch in die Schlösser, Weesenstein, die Schlösser und Burgen des Muldentals, Schloss Moritzburg sowie die Festung Königstein und den Großen Garten Dresden wurden jeweils zwischen 2,0 – 4,5 Mio. Euro Bauleistungen investiert.

 

Ein durchweg gutes Resümee 2009 zieht der Marketing- und Veranstaltungsbereich. Das zeigt sich auch bei der Nachfrage der im November 2007 eingeführten Schlösserjahres- und Tourenkarten, die mittlerweile in über 50 Häuser sachsenweit Eintritt gewährt. Beim Verkauf der Tourenkarten  konnte ein Verkaufsplus verzeichnet werden (478 | 2009 zu 324| 2007/08). Die „große Schwester“ Schlösserjahreskarte erfreut sich seit ihrer Einführung vor allem als Geschenk großer Beliebtheit und wurde 776 Mal im Jahr 2009 verkauft.

Im Veranstaltungssektor wird seit einiger Zeit der Weg „Klasse statt Masse“ beschritten. Gezielt wird an Veranstaltungsformen gearbeitet, die dem Selbstverständnis der Häuser entsprechen. Vorreiter bleibt hier von der Größe und der historischen Nähe die “Pillnitzer Schlossnacht“ mit 7.500 Besuchern im vergangenen Jahr. Die Gartenschau und das sommerliche Hörspielfest im Klosterpark Altzella, die „Zauberhafte Nacht der Nymphen“ von und mit Alf Malo auf Schloss Moritzburg, das zum dritten Mal durchgeführte „Gartenfest“ im Barockgarten Großsedlitz, die “Internationalen Oberlausitzer Leinentage“ im Barockschloss Rammenau  oder das überregional bekannte „Napoleon Biwak“ der Burg Stolpen untermalen ebenfalls die Konzentration auf das Wesentliche. 

Der 2008 erstmalig von staatlichen und nichtstaatlichen Häusern durchgeführte „Familien Erlebnistag“, konnte 2009 einen kräftigen Besucherzuwachs (2008 | 8.000 zu 2009 |14.000) verzeichnen. Es zeigte sich, dass die gezielte Angebotsausrichtung für Familien auf fruchtbaren Boden fiel.

Der Ausblick für 2010 ist vor allem geprägt durch interessante Sonderschauen. Bereits eröffnet wurde die deutsch-tschechische Ausstellung „Grenzräume“ auf Schloss Weesenstein. Schloss Moritzburg möchte ab Juni 2009 mit der Ausstellung „Momente der Wildnis“ neue Besucher anziehen. Burg Mildenstein wartet mit einer neuen Dauerausstellung „Ein Machtsymbol in Stein gehauen“ auf und zeigt außerdem eine Sonderschau zu da Vincis Erfindungen.

In den Mittelpunkt rücken 2010 aber vor allem zwei Sonderausstellungen. So wird Ministerpräsident Tillich am 7. Mai 2010 auf der Albrechtsburg Meissen die Jubiläumsausstellung „Der Stein der Weis(s)en“ eröffnen, die auf 1600 qm noch einmal die heute „unsichtbare Manufaktur“ auferstehen lässt, die seit 1710 für153 Jahre im Schloss untergebracht war. Damit darf die Albrechtsburg nicht nur für sich in Anspruch nehmen, Heimstätte der ersten europäischen Porzellan Manufaktur gewesen zu sein, sondern wohl auch die außergewöhnlichste Herberge.

Im Herzen Dresdens, dem Dresdner Zwinger, öffnet im Oktober 2010 eine weitere Sonderschau, die dessen 300. Jubiläum gewidmet ist. Unter dem Titel „Das Gold des Herkules“ – der Dresdner Zwinger als Orangerie -  wird die Geschichte um August den Starken erzählt, der nicht nur vom „Porzellanfieber“, sondern auch vom „Orangenfieber“ erfasst war. Dieses ist ausschlaggebend für den Bau eines der bedeutendsten Imageträger der Landeshauptstadt Dresdens – den Dresdner Zwinger - der heute jährlich etwa 3 Mio. Besucher zählt.

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